Verhinderungspflege

Die Verhinderungspflege kommt dann zum Tragen, wenn ein Mensch zu Hause gepflegt und betreut wird. Viele Angehörige übernehmen in der heutigen Zeit die Pflege eines ihnen geliebten Menschen, was auf Dauer natürlich an die Substanz geht. Diese Personen hätten ohne die Verhinderungspflege keine Möglichkeit, sich eine Auszeit zu genehmigen, um wieder zu neuen Kräften zu kommen. Das Resultat wäre nachlassende Konzentration, die sich negativ auf den Pflege- und Betreuungsprozess auswirkt. Um dem entgegenzuwirken, gibt es die Option, dass sich die Angehörigen für eine Zeit aus der Betreuung ziehen und diesen Vorgang an zum Beispiel einen Pflegedienst abgeben. Zu beachten ist dabei, dass die Verhinderungspflege nicht von einem direkten Verwandten übernommen werden darf, da sie sonst nicht als solche betrachtet werden kann. Es muss sich also um eine Person handeln, zu der kein familiärer Bezug besteht, damit diese Pflege komplett ausgeschöpft werden kann.

Damit die Verhinderungspflege zum Einsatz kommen kann, muss mindestens Pflegegrad zwei vorliegen. Erst ab dieser Stufe ist es möglich, bei einem temporären Ausfall für einen kompetenten Ersatz zu sorgen, der in diesem Zeitraum die Pflege übernimmt. Das jährliche Budget, das für die Verhinderungspflege geltend gemacht werden kann, ist abhängig von dem vorliegenden Pflegegrad. Wird die temporäre Pflege und Betreuung von einem professionellen Pflegedienst durchgeführt, ist der Anspruch auf Verhinderungspflege um ein Vielfaches höher als im Falle dessen, dass ein Angehöriger die Pflege auf Zeit übernimmt.